Lebensmittel retten
informieren – probieren – mitmachen 

Zum Aktionstag lud die BAV Abfallberatung mit zahlreichen Ausstellern

Etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel landen in Deutschland jedes Jahr im Abfall. Dies geschieht zum Teil bereits bei der Erzeugung und Verarbeitung, später im Handel oder letztendlich auch beim Verbraucher. Eine unglaubliche Menge, mit der es sich einmal zu beschäftigen gilt. Wie diese Menge zustande kommt, hat verschiedene Gründe und manche davon liegen beim Konsumenten bzw. Verbraucher. Mit dem Aktionstag „Lebensmittel retten!“ wurde genau dieser Bereich der Verbraucherinnen und Verbraucher in den Fokus genommen. Es wurden verschiedenste Möglichkeiten aufgezeigt, die Mengen weggeworfener Lebensmittel zu reduzieren und damit ganz direkt den eigenen Geldbeutel zu entlasten. 

Schon bei Betreten des Bergischen Energiekompetenzzentrums auf :metabolon in Lindlar stieg den Besucherinnen und Besuchern ein köstlicher Duft in die Nase. Der Aktionstag Lebensmittel retten! am vergangenen Samstag, 23. November hatte neben viel Information und Austausch auch kulinarisch einiges zu bieten. So stellte der neue Betreiber des Bistros :metabolon, Rolf Graf, schmackhafte Häppchen aus verschiedenen Resten her, die am Vortag in seiner Küche angefallen waren.

Auf der Aktionsfläche fanden die Besucher ein breites Angebot an Ausstellern vor, die mit ihren Themen, Produkten und Ideen die Wertschätzung von Lebensmitteln gemeinsam hatten. Sie präsentierten verschiedene Angebote und Denkanstöße, wie und wo man Produkte gezielt erwerben und entsprechend am besten restlos verwerten.

Zunächst klärte die BAV Abfallberatung darüber auf, wie man beim Einkauf Verpackungsabfall reduzieren kann und leitete so zum Unverpacktladen Eckenhääner Lädchen über.  Zudem war Bergisch Pur mit regionalen Produkten vor Ort, ebenso wie der Ernährungsrat Bergisches Land und die Bergischen Lebensmittelretter, die über ihre Aktivitäten berichteten und bei denen sich viele Besucherinnen und Besucher zum Austausch trafen. Die Reheinischen Landfrauen boten selbstgemachte Produkte zum Verkosten an. Und da man viele Produkte beinahe bis zum letzten Krümel verwenden kann, wenn man die richtigen Ideen hat, gab es einen ganzen Tisch voller inspirierender Reste-Rezepte zum Mitnehmen. Auch ein gut geplanter Einkauf, die richtige Lagerung von Lebensmitteln und die Vorteile der Beachtung regionaler Anbieter waren Themen am Aktionstag.

Besonders viel Interessierte nahmen an den drei Workshops teil, die am Aktionstag angeboten wurden. Kochbuchautorin Luise Rüggeberg aus Marienheide stellte zwei leckere Sorten Pesto her, eines unter anderem aus Möhrengrün. Mal ganz ehrlich: Bei den meisten landet das Grün doch als Abfall in der Tonne, oder? Und beim Fermentieren ging es um viele Tipps und Tricks, Gemüse haltbar zu machen. Ihr Kochbuch „Restlos aufgekocht“ liefert hier viele Tipps und Denkanstöße für eine ganzheitliche Verwertung von Lebensmitteln. Food-Journalistin Anita Horn stellte anschließend verschiedene Varianten grüner Smoothies, wobei die meisten Bestandteile aus einer Retterkiste stammten, also aus Produkten, die eigentlich schon für die Entsorgung vorgesehen waren.

Die BAV Abfallberatung hat den Aktionstag Lebensmittel retten! im Rahmen der Europäischen Woche der Abfallvermeidung ins Leben gerufen. Hier zeigte sich, wie viele Interessierte es bereits gibt, die ihre Erfahrungen gerne teilen und sich austauschen. Und sicher sind an diesem Tag noch so manch hinzugekommen.