Geplante Pyrolyse-Anlage
Durch Erarbeitung eines geeigneten Verfahrensentwurfs vor dem Hintergrund der aus der Materialansprache resultierenden Anforderungen erfolgt der Aufbau einer Technikumsanlage. Diese dient der Entwicklung und Untersuchung von Verwertungs- und Energiekonzepten. Dabei wird der Pyrolyseprozess in ausgedehnten Versuchskampagnen verfahrenstechnisch-wissenschaftlich begleitet.
Die Errichtung einer Pyrolyseanlage im Rahmen des Projektes :metabolon IIb ist ein Baustein bei der Findung innovativer Technologien in einem ganzheitlichen Verwertungskonzept für Siedlungs- und Gewerbeabfälle sowie Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft. In Zukunft ist mit einem deutlich steigenden Anfall von Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) in Bauabfällen zu rechnen [8]. Die Verwendung von CFK-Materialien erfährt ebenfalls einen starken Zuwachs. Derzeit wird davon ausgegangen, dass die erwarteten großen Abfallmengen über etablierte Verwertungspfade nicht entsorgt werden können. Als Verfahren zum Aufschluss von Verbundstoffen besitzt die Pyrolyse das Potenzial zur Verwertung.
Die im Rahmen des Projektes geplante Technikumsanlage für die Pyrolyse erfordert ebenso wie die Vergasung eine besondere, speziell auf die Anlage zugeschnittene Infrastruktur, damit ein dauerhaft reibungsloser und sicherer Betrieb möglich ist und geltende Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Aggregate zur Zerkleinerung und Siebung sowie Prüfverfahren sind auf Seiten des Partners RWTH Aachen verfügbar.
Die am Standort :metabolon benötigte Infrastruktur betrifft insbesondere die erforderliche technische Gebäudeausrüstung, da auf die Anlagen angepasste Lüftungs- und Gaswarnanlagen erforderlich sind. Auch in diesem Arbeitspaket müssen geeignete Möglichkeiten zur temporären Aufbewahrung sowie zur Aufbereitung der festen Rückstände bzw. des Kokses geschaffen werden. Aus diesen Gründen ist der Neubau einer Forschungshalle für die Pyrolyse ebenfalls erforderlich. Diese soll so beschaffen sein, dass sie auch die Anforderungen der geplanten Vergasungsanlage erfüllt und die Möglichkeit zur Erweiterung der Anlagen offen lässt. Ein Zeitplan zum Bau der Halle befindet sich im Anhang zur Vorhabensbeschreibung (Abbildung 17).