Ziele und Vorteile
Die pyrolytische Aufbereitung von Restbiomassen hat die Erzeugung qualitativ hochwertiger Karbonisate (Biokoks) zum Ziel. Mit fortschreitender Verweilzeit im Prozess und
steigender Temperatur nähern sich die Eigenschaften der Biomasse denen von Kohle an[4,5]. Der Fokus des Prozesses liegt dabei auf Restbiomassen (Althölzer, Ernterückstände, Nebenprodukte) für die aus technischen und ökonomischen Gründen keine Nutzungskonkurrenzen vorliegen. Auf diese Weise erfolgt die Substitution fossiler Kohlenstoffträger. Potenzielle Einsatzgebiete für die produzierten Biomassekarbonisate sind z.B. die stoffliche Nutzung als Aktivkohle und als Kohlenstoffträger in metallurgischen Prozessen (Koksersatz) sowie die Mitverbrennung in Kraftwerken (Co-Firing).
Die Innovation des Teilprojekts Pyrolyse liegt in der erstmaligen, wissenschaftlichen Anwendung dieses Verfahrens zur Entsorgung dieses künftig akut relevanten Abfallstroms. Auf diese Weise besteht in dem Projekt :metabolon IIb die Möglichkeit, innovative Entsorgungstechniken zur technischen Reife zu führen und somit frühzeitig Wege für eine sichere Entsorgung der Abfälle aufzuzeigen. Aufgrund der infrastrukturellen Einbindung des Vorhabens in den Standort des BAV werden diesbezüglich optimale Rahmenbedingungen bereitgestellt.
Durch die Aufbereitung regional anfallender Restbiomassen zu Biokoks ergibt sich insbesondere für das Land Nordrhein-Westfalen als industrielles Kernland Europas die Möglichkeit, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern.