Webinar zum Kooperationsprojekt RAWFILL
Schätzungen zufolge liegen wertvolle Ressourcen wie Rohstoffe und Energieträger ungenutzt in etwa 100.000 Deponien in Nordwesteuropa. Viele dieser Deponien befinden sich in unmittelbarer Nähe zu dicht besiedelten Gebieten, wodurch die Rückgewinnung von Land und Ressourcen im Sinne der Kreislaufwirtschaft interessant wird. Hierzu bedarf es aber künftig einer umfangreichen und kosteneffektiven Einschätzung des Ressourcenpotenzials und der Verteilung der Rohstoffe in einer Deponie. Seit 2017 wird im Rahmen des von Interreg – Nordwesteuropa geförderten Kooperationsprojekts RAWFILL ein innovativer Ansatz entwickelt, bei dem historische Deponiedaten, die Daten und Analysen von geophysikalischen Sondierungen sowie Referenzwerte von gezielten Probebohrungen kombiniert und zur Bewertung der Ressourcenverteilung an einem Deponiestandort genutzt werden.
Im Zuge des Wissenstransfers hatte der BAV als Projektpartner ursprünglich die „RAWFILL Training Days“ für Landfill Mining Experten und interessierte Studenten aus den Umweltwissenschaften am 21. und 22. Oktober auf :metabolon mit einer Demonstration der im Projekt RAWFILL verwendeten geophysikalischen Sondierungen auf der Deponie Leppe geplant. Bedingt durch die Maßnahmen zum Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2 entschieden sich die Projektpartner den Workshop barrierefrei als Webinar anzubieten. Neben Präsentationen zu den Methoden und Ergebnissen im Projekt RAWFILL, wurde auch die praktische Feldarbeit mit den geophysikalischen Messgeräten auf einer Deponie mittels kleiner Videosequenzen veranschaulicht. Die 14 internationalen Teilnehmer lernten im Webinar, wie Deponiebetreiber mit einer Kombination aus herkömmlichen Probebohrungen und minimal invasiven geophysikalischen Messungen das Ressourcenpotenzial einer Deponie kostengünstig abschätzen und weitere Maßnahmen mit der in RAWFILL entwickelten Entscheidungshilfe unter wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten einstufen können.