Infokampagne Biotonne

Welche Abfälle gehören in die Biotonne und vor allem welche nicht? Eine Frage, die die Abfallberatung des BAV mit einer Informationskampagne rund um die Biotonne beantwortet. Alle Biotonnen wurden im Rahmen der Informationskampagne mit einem roten Hinweisaufkleber ausgestattet. Dieser Hinweis soll vor allem darauf aufmerksam machen keine Plastik-, Glas- oder Metallgegenstände in der Biotonne zu entsorgen.

Das steckt dahinter

Warum dürfen auch kompostierbare Plastiktüten nicht in die Biotonne? Grundsätzlich gilt: Plastik gehört nicht in die Biotonne. Das bedeutet, auch vermeintlich kompostierbare Plastiktüten haben im Biomüll nichts verloren. Grund hierfür ist der kleine Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Theoretisch sind diese Plastikbeutel aus Maisstärke kompostierbar. Das legt die europäische Norm EN 13432 fest. Die besagt, dass Müllbeutel als kompostierbar bezeichnet werden dürfen, wenn sie sich in den industriellen Kompostieranlagen innerhalb von drei Monaten zersetzen. In der Praxis sieht das leider anders aus. Das liegt vor allem daran, dass der Prozess in unserer Vergärungs- und Kompostierungsanlage deutlich schneller abgeschlossen ist, als die theoretisch erforderlichen drei Monate. So kann der in Haushalten anfallende Bioabfall schneller verarbeitet werden. Doch bei den Verarbeitungsprozessen bleiben immer Plastikreste übrig, die nicht kompostiert werden konnten und unter großem Aufwand aussortiert werden müssen.

So geht's besser

Feuchte Küchenabfälle können beispielsweise in Zeitungspapier eingewickelt in der Biotonne entsorgt werden. Auch kompostierbare Papiermülltüten sind in Ordnung.

Bei einer fehlerhaften Nutzung der braunen Tonne, wird diese nach einer Erstkontrolle mit einem gelben „Warnaufkleber“ auf dem Deckel versehen. Die Biotonne wird aber wie gewohnt entleert.

Wird die Tonne gravierend falsch befüllt, so dass eine Verwertung der Inhalte nicht möglich ist, wird sie auf dem Deckel mit einem roten Warnaufkleber versehen. Tonnen mit einem solchen Aufkleber werden stehengelassen. Bis zur nächsten planmäßigen Entleerung müssen die Besitzer die Inhalte korrekt sortieren. Biotonnen, die nicht nachsortiert werden, bleiben wiederholt stehen.

Aktion Biotonne Deutschland

Zum ersten Mal greift eine bundesweite Kampagne das wichtige Thema Biotonne auf. Die „Aktion Biotonne Deutschland“ setzt sich dafür ein, dass mehr organische Küchenabfälle und weniger Plastik in der Biotonne landen. Der BAV beteiligt sich an der deutschlandweiten Initiative, die vom Bundesumweltministerium, den Landesumweltministerien, NABU und der Handelskette REWE unterstützt wird.

Mit Informationsständen im Lebensmitteleinzelhandel klärt die Abfallberatung des BAV über die wichtigste Abfalltonne in privaten Haushalten auf. Millionen von Tonnen an Küchen- und Gartenabfällen werden falsch getrennt und landen im Restmüll. Die Aktion Biotonne möchte diese gigantische Verschwendung von wertvoller Biomasse, aus der Kompost sowie Strom und Wärme hergestellt werden könnte, eindämmen.