Novellierung der Altholzverordnung: Fachlicher Austausch zu Auswirkungen auf die Altholzverwertung auf :metabolon
Im Namen des Ministeriums für Umwelt Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen lud das Netzwerk Zirkuläre Wertschöpfung :metabolon zur Fachveranstaltung „Chancen und Herausforderungen für die Altholzverwertung durch die Novellierung der Altholzverordnung“ am 21. September 2020 auf den Projektstandort :metabolon ein.
Gegenstand dieses fachlichen Austauschs war der Diskussionsentwurf zur Novelle der Altholzverordnung vom 24. April 2020 sowie das weitere Vorgehen im Novellierungsprozess. Die Teilnehmer, Akteure aus der Praxis, die von der Altholzverordnung betroffen sind, sowie politische Entscheidungsträger, hatten im Rahmen der Veranstaltung Gelegenheit zum Entwurf der Verordnung Stellung zu beziehen. Ziel der Veranstaltung war es, ein Stimmungsbild in den Branchen aufzunehmen und ggf. Anregungen der Teilnehmer in den Novellierungsprozess einfließen zu lassen.
Frau Monika Lichtinghagen-Wirths (:metabolon) eröffnete die Veranstaltung und begrüßte alle Teilnehmer am Standort in Lindlar. Als Moderatorin gab Frau Prof. Sabine Flamme (IWARU, FH Münster) eine kurze Einführung in das Thema und wies auf den Evaluierungsprozess hin, der im letzten Jahr im Vorfeld des Diskussionsentwurfs zur Altholzverordnung, stattgefunden hat. Der zugehörige Bericht ist auf der Homepage des Umweltbundesamtes zu finden.
Der erste Teil der Veranstaltung bestand aus Impulsvorträgen. Dr. Christoph Epping, Abteilungsleiter „Ressourcenschutz, Kreislaufwirtschaft“ im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, ging in seinem Vortrag auf den Status Quo sowie den Ausblick im Novellierungsprozess der Altholzverordnung ein. Er zeigte sich optimistisch, dass der Referentenentwurf noch in diesem Jahr fertiggestellt wird. Andrea Schlüter von der Reloga GmbH vertrat die Sichtweise der kommunalen Entsorgungswirtschaft und stellte u. a. die Trennung von Sperrmüll in die Altholzklassen AII und AIII im Hinblick auf die Realisierbarkeit in Frage. Für den Bereich der Altholzaufbereitung referierte Annette Hansberg vom Umweltkontor Bergkamen GmbH & Co. KG und beurteilte positiv, dass die Definitionen im Diskussionsentwurf präzisiert wurden. Sie sprach sich für die Möglichkeit einer prozessbegleitenden Beprobung des Materials aus. Dr. Axel Knörr (Pfleiderer Group), als Vertreter der stofflichen Verwertung in der Holzwerkstoffindustrie, lobte ausdrücklich den Evaluierungsprozess im Vorfeld des Diskussionsentwurfs und hob positiv die Anpassungen im Bereich der Analytik und der Bewertung der Analyseergebnisse hervor. Demgegenüber stuften Jürgen Wiedenmann (Biomasse-Heizkraftwerk Herbrechtingen GmbH) sowie Prof. Harald Thorwarth (Hochschule Rottenburg), als Vertreter der energetischen Verwertung, die angepassten Grenzwerte in Teilbereichen als kritisch ein.
Nach der Mittagspause wurden die zuvor gesammelten Impulse wieder aufgegriffen. Dabei entwickelte sich eine, von Frau Prof. Flamme modierierte, lebhafte Diskussion zwischen dem Plenum und dem Expertenkreis auf dem Podium. „Aus dieser Veranstaltung kann das BMU sicherlich weitere Impulse für die Ausgestaltung des Referentenentwurfs mitnehmen“ äußerte sich Prof. Sabine Flamme sehr zufrieden mit dem Verlauf der Veranstaltung.
Auch Silvia Strecker, Referatsleitern „Kreislaufwirtschaftsrecht, Bodenschutzrecht“ im Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, zeigte sich in ihren Schlussworten sehr erfreut über die konstruktive Diskussion. Sie lobte das Format, Vertreter aus der Praxis und Entscheidungsträger aus der Politik an einen Tisch zu bringen und gemeinsame Lösungen zu finden.
Ansprechpartner: Wojciech Walica
E-Mail: walica@metabolon.de